Bei einigen Erkrankungen in der Schwangerschaft kann bereits eine Behandlung im Mutterleib erfolgen.

Sofern bei Ihnen eine massive Vermehrung von Fruchtwas- ser (sog. Polyhydramnion) vorliegt und diese Vermehrung sowohl bei Ihnen, als auch bei Ihrem ungeborenen Kind zu schwerwiegenden Beschwerden/Beeinträchtigungen führt, kann eine Fruchtwasserentlastungspunktion zu einer Verbesserung der Gesamtsituation sowie zu einer Verlän- gerung der Schwangerschaft beitragen. Allerdings sind diese Eingriffe auch mit Risiken (z. B. vorzeitiger Blasen- sprung oder vorzeitige Lösung des Mutterkuchens) verbun- den, sodass wir diesen Eingriff grundsätzlich unter statio- nären Bedingungen durchführen und anbieten.

Gelegentlich kann bei einer ausgeprägten Verminderung der Fruchtwassermenge (Oligohydramnion, Anhydramnion) eine Fruchtwasserauffüllung sinnvoll sein. Ebenfalls kann eine Fruchtwasserauffüllung als therapeutischer Ansatz begründet sein. Diese Untersuchung erfolgt in der Regel ambulant in unserer Praxis.

Ergeben sich Flüssigkeitsansammlungen in Körperhöhlen des Feten oder Abflussstörungen im Bereich des harnab- leitenden Systems, so kann eine Punktion dieser Organe erforderlich sein, um diese Umstände positiv zu beeinflus- sen. Ebenfalls kann in diesem Zusammenhang die Einbrin- gung eines Katheters, z. B. in die fetale Blase, erforderlich werden.

In Kooperation mit internistischen Fachärzten führen wir Behandlungen von Herzrhythmusstörungen des Feten durch. Diese erfolgen über die Verabreichung einer Medi- kation an die Schwangere. Dabei wird das Medikament über den Mutterkuchen an das Kind weitergegeben, wo- durch die Herzrhythmusstörungen des Kindes behandelt werden. Diese Therapie führen wir grundsätzlich unter stationären Bedingungen durch.

Bei erhöhtem Risiko für eine fetale Alloimmunthrombozytopenie (FAIT) bieten wir Ihnen im off Label use Verfahren eine Prophylaxe mit Hyperimmunglobulin (Intratect) an. Hierbei wird über eine Infusion für die Mutter das Risiko für das erneute Auftreten einer FAIT reduziert.

Bei Cytomegalieinfektionen in der Schwangerschaft bieten wir eine off Label use Therapie mit Cytomegalovirus-Hyperimmunglobulin (CMV-HIG) an sowie Antivirale Therapien im Studienprotokoll (off Label use). Hierbei wird über eine Infusion für die Mutter die Infektion behandelt.

Darüber hinaus führen wir Behandlungen bei Toxoplasmose und anderen seltenen Infektionen und Erkrankungen der Mutter mit einem erhöhten Risiko für den Feten durch. In diesem Rahmen ist z. B. der mütterliche, systemische Lupus erythematodes im Zusammenhang mit schweren Herzrhythmusstörungen des Feten zu erwähnen.

Bitte beachten Sie, dass bei einigen der hier genannten Therapie es sich um Off-Label Use Verfahren handelt. Unter Off-Label-Use wird der zulassungsüberschreitende Einsatz eines Arzneimittels außerhalb der von den nationalen oder europäischen Zulassungsbehörden genehmigten Anwendungsgebiete (Indikationen, Patientengruppen) verstanden. Grundsätzlich ist Ärztinnen und Ärzten eine zulassungsüberschreitende Anwendung von Arzneimitteln erlaubt. Eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist ein Off-Label-Use jedoch nur in Ausnahmefällen. Vor dieser Therapie muss eine Kostenübernahmeerklärung durch Ihre Krankenkasse erfolgen. Selbstverständlich sind wir Ihnen hier behilflich und übernehmen alle bürokratischen Voraussetzungen und schriftlichen Anfragen an Ihre Krankenkasse.

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