Eine Feindiagnostik ist eine Ultraschalluntersuchung des ungeborenen Kindes, die zwischen der 19. und 24. Schwangerschaftswochen vorgenommen wird. Diese Untersuchung ist deutlich umfangreicher, als der durch die Mutterschaftsrichtlinie vorgesehene Organ-Ultraschall. Die Untersuchung erfordert neben einer entsprechenden Zulassung des durchführenden Arztes durch die Kassenärztliche Vereinigung auch viel Erfahrung und eine auf hohen technischen Standard befindliches Ultraschallgerät.
Im Rahmen dieser sehr detaillierten hochauflösenden Ultraschalluntersuchung lassen sich eine Vielzahl von Entwicklungsstörungen und Organfehlbildungen des ungeborenen Kindes feststellen.

Mit der Feindiagnostik werden sowohl Mutter als auch Kind untersucht. Es werden untersucht: Kindliche Organe (z. B. das Herz, die Nieren, das Gehirn des Kindes), Arme, Beine, Wirbelsäule, die Fruchtwassermenge, die Lage und das Aussehen des Mutterkuchens. Fehlbildungen sind für den weiteren Schwangerschaftsverlauf, die Geburt und die Neugeborenenphase von sehr großer Bedeutung. Dies gilt insbesondere für Herzfehler. Aus diesem Grund wird die Feindiagnostik auch um die fetale Echokardiographie und die Dopplersonographie ergänzt, falls mütterliche oder kindliche Gründe vorliegen. Dabei werden mütterliche Strukturen, wie die Gebärmutter oder die Länge des Muttermundes kontrolliert. Allerdings kann eine Ultraschalluntersuchung, wenn sie auch noch so umfassend ist, niemals alle körperlichen Erkrankungen oder chromosomalen Fehler des ungeborenen Kindes aufzeigen.

Ergibt sich in der Feindiagnostik der Hinweis für eine Erkrankung oder Fehlbildung Ihres Kindes, werden wir mit Ihnen gemeinsam Maßnahmen für den weiteren Schwangerschaftsverlauf besprechen. Wir planen mit Ihnen die Geburt durch Einbindung weiterer Spezialisten und in enger Kooperation mit der Entbindungsklinik.

Eine wichtige Ultraschall-Zusatzuntersuchung ist die kindliche Herzdiagnostik (fetale Echokardiographie), da das Herz häufiger als alle anderen Organe von Fehlbildungen betroffen ist. Viele angeborene Herzfehler können im Rahmen der fetalen Echokardiographie erkannt werden. Die pränatale Diagnose angeborener Herzfehler kann die Behandlungsergebnisse nach der Geburt verbessern und in speziellen, seltenen Fällen eine Therapie bereits vor der Geburt ermöglichen.

Bei besonderen Risikosituationen (z. B. bei mehreren Herzfehlern in der Familie) kann das Herz zum Teil schon bereits ab Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels (13. – 14. SSW) untersucht werden.

Bei der fetalen Echokardiographie wird das kindliche Herz in allen zugänglichen Ebenen beurteilt. Überprüft werden die Anatomie der Herzstrukturen, Funktion der Herzklappen und -kammern, die Lage der großen Gefäße sowie die Lage, Größe und Symmetrie des Herzens und die Herzfrequenz.

Die 3D- bzw. 4D-Ultraschalldiagnostik (4D = Bewegungen des Kindes in 3D) ist eine wunderbare Art Ihrem Kind näher zu kommen. Diese eindrucksvollen Untersuchungen geben Ihnen eine Vorstellung über das Aussehen, die Mimik und die Bewegungen Ihres Kindes im Mutterleib. In erster Linie aber unterstützen die modernen Ultraschallvarianten unsere Diagnosen und helfen uns bei speziellen Fragestellungen. Wir erhoffen uns dadurch ergänzende, diagnostische Hinweise, sofern es die Untersuchungsvoraussetzungen ermöglichen. Sie ersetzen jedoch keine Feindiagnostik, um Fehlbildungen zu erkennen bzw. auszuschließen.

ultraschalldiagnostischen Hinweisen

  • wenn es bei Ihrem Frauenarzt zu einem auffälligen Befund kam
  • wenn sich während des Schwangerschaftsverlaufes Probleme einstellen

laborchemischen Befunden

  • wenn es bei Ihrem Frauenarzt zu einem auffälligen Laborwert kam (z.B. bei der Hormonanalyse im Rahmen der Nackenfaltenmessung, Probleme mit der Schilddrüsen, Stoffwechselstörungen, z.B. Diabetes mellitus).

genetisch bedingten oder familiär gehäuften Erkrankungen oder Fehlbildungen in der Familienanamnese

  • wenn es bereits ein krankes/behindertes Kind gibt
  • wenn es Erbkrankheiten der Eltern gibt
  • wenn es erbliche Erkrankungen im Familienkreis gibt
  • wenn Sie vor, oder in der Schwangerschaft an einer Erkrankung leiden

teratogenen Noxen

  • wenn Sie während der Frühschwangerschaft Medikamente einnehmen musste
  • wenn Sie in der Schwangerschaft Rauchen
  • wenn Sie in der Schwangerschaft Alkohol getrunken haben
  • wenn Sie in der Schwangerschaft Drogen genommen haben
  • wenn Sie sich in der Schwangerschaft einer intensiven Röntgenuntersuchung unterziehen musste
  • wenn Sie in der Schwangerschaft einer Strahlenbehandlung ausgesetzt war
  • wenn Sie vor, oder in der Schwangerschaft an einer schweren tumorösen Erkrankung, oder eine Infektion leiden

oder als Alternative zur invasiven pränatalen Diagnostik.

  • wenn Sie 35 Jahre oder älter sind und eine Fruchtwasseruntersuchung nicht wünschen
Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Jetzt anrufen
Anfahrt